Kurkuma – das goldene Pulver

In Asien ist Kurkuma (curcuma longa) schon längst ein unverzichtbarer Bestandteil des Alltags. Gemeinhin eher bekannt als Gewürz, wird Kurkuma seit tausenden von Jahren auch als Heilmittel in den asiatischen Kulturen eingesetzt. Nach und nach beschäftigen sich die Mediziner hierzulande ebenfalls mit den positiven Auswirkungen der Knolle und viele haben überdies entdeckt, dass sich Kurkuma kreativ zu so einigen Rezepten hinzufügen lässt.

Wo hat Kurkuma seinen Ursprung?

Kurkuma, auch bekannt als gelber Ingwer, Gibwurzel, Gelbwurzel oder Safranwurzel kommt aus Indien und Südostasien. Rein äußerlich ähnelt die Wurzel dem allseits bekannten Ingwer, was nicht verwunderlich ist, da Kurkuma zur Familie der Ingwergewächse zählt.

Schon vor 5000 Jahren gehörte Kurkuma in Indien zu den bedeutendsten Gewürzen und galt als heilig, da man ihm eine große, gesundheitsfördernde Wirkung zuschrieb. In der traditionellen ayurvedischen Heilkunst wird Kurkuma bei den „heißen“ Gewürzen eingeordnet, welche Energie spenden und einen reinigenden Effekt haben sollen. Kurkuma wurde im Ayurveda beispielsweise bei Halsentzündungen in Form eines warmen Getränkes eingesetzt oder auch bei Haut- und Verdauungsproblemen

Ebenso in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) weiß man um die therapeutische Wirkung von Kurkuma, wenn auch viel später als im indischen Ayurveda. Buddhistische Mönche sollen die Knolle und das Wissen über deren Heilkräfte einst nach China gebracht haben. Ab dem frühen 17. Jahrhundert gibt es zahlreiche Schriften über die medizinischen Anwendungen von Kurkuma und deren Auswirkungen bei verschiedenen Krankheitsbildern. Am meisten hervorgehoben bei Kurkuma wird die Eigenschaft Stauungen aufzulösen, wodurch das Qi wieder besser im Körper zirkulieren kann.

Würzig und wirksam - die innere Kraft der Kurkumaknolle

Der wichtigste Wirkstoff in der Knolle Kurkuma ist das Curcumin. Dieses ist zum einen für die gelbe Färbung verantwortlich, aber zum anderen auch für eine Reihe positiver Effekte auf den Körper. Curcumin soll ganzheitlich schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken. Kurkuma beinhaltet zudem ätherische Öle, die antibakteriell wirken sollen, sowie einen kleinen Anteil an Eisen für unseren täglichen Bedarf.

Kurkuma hilft besser zu verdauen

Allem voran wirkt Kurkuma positiv auf unsere Verdauung. Sowie sein Verwandter, der Ingwer, regt auch Kurkuma die Verdauungssäfte an und soll wohltuend auf unsere Darmflora einwirken. Die Knolle unterstützt den Darm besonders beim Verdauen von fetthaltiger, ansonsten schwer verdaulicher Nahrung. Demnach lohnt es sich tatsächlich, die ein oder andere Mahlzeit mit Kurkuma zu verfeinern. Auch sollen die pflanzlichen Inhaltsstoffe Entzündungen im Darm mildern sowie Beihilfe zur Regenerierung der Darmschleimhäute und der Darmflora leisten.

WESENTLICHE INHALTSSTOFFE

Entzündungshemmend, schmerzlindernd und antioxidativ

Viele Menschen berichten von ihren positiven Erfahrungen mit Kurkuma. Der Wirkstoff Curcumin wirkt bei vielen entzündungshemmend, insbesondere bei chronischen Entzündungen. Kurkuma soll zudem die Gallensaftproduktion anregen, wodurch der Cholesterinwert im Blut sinkt. Durch die verdauungsfördernde Wirkung werden Giftstoffe schneller wieder ausgeschieden und der Darm kann sich besser regulieren, was dem Körper ganzheitlich guttut.

Weißere Zähne durch Kurkuma?

In Indien und China verwendet man Kurkuma auch gerne als Zahnpasta und Mundwasser. Obgleich die Knolle ziemlich abfärbt, sollen die Zähne von Curcumin schlussendlich weißer werden und gesund bleiben. Da die ätherischen Öle in Kurkuma antibakteriell wirken, werden Zahnherde und Schwellungen in der Mundhöhle verhindert. Kurkuma-Paste und -Mundwasser lassen sich übrigens ganz einfach und kostengünstig selber herstellen.

Was ist mit der Bioverfügbarkeit von Curcumin?

Wissenschaftler weisen oft darauf hin, dass die Bioverfügbarkeit von Curcumin, also das, was wirklich in unserem Körper ankommt, nicht sehr hoch ist. Curcumin wird in wenigen Minuten abgebaut und kann so nur in einem geringen Ausmaß auf uns wirken. Daher sollte Kurkuma bei einer vorliegenden Erkrankung lediglich als „Begleiter“ therapeutisch angewendet werden, wodurch positive Wirkungen von Medikamenten allerdings durchaus unterstützt werden können.

Tipp: Die Bioverfügbarkeit von Curcumin kann beispielsweise durch schwarzen Pfeffer (wegen Piperin) erhöht werden. Daher neben Kurkuma, die Mahlzeiten auch immer mit Pfeffer würzen!

Fazit

Seit 5000 Jahren begeistert Kurkuma die Menschen mit seinem würzigen Geschmack, der auffälligen Farbe und der wohltuenden Verträglichkeit. Mittlerweile gibt es zahlreiche Kurkuma-Rezepte, von verschiedenen Kuchen und Torten, bis hin zu Obstsalaten, Pfannkuchen, Suppen und Brot. Die vielseitige Knolle lädt zum Experimentieren ein und verschafft uns zudem ein wohliges Gefühl im Bauch.

Wusstest du, dass…

  • …gemahlener Kurkuma wegen seiner Färbkraft ein wesentlicher Bestandteil von Currypulver ist?
  • …Indien das weltgrößte Anbauland für Kurkuma ist und von der Welternte rund 80% verbraucht?
  • …in der thailändischen Küche eher frisch geriebener Kurkuma bevorzugt wird?
  • …Kurkuma auf alles stark abfärbt und deshalb bei der Zubereitung nicht selten Küchenhandschuhe empfohlen werden?
  • …Kurkuma keine Nebenwirkungen hat?
  • …Kurkuma bis ins 20. Jahrhundert zum Färben von Firnissen, Papier, Stoffe und Salben verwendet wurde und bis heute in der Lebensmittelindustrie beispielsweise für Senf oder Teigwaren verwendet wird?